Modellprojekt "Patientenbegleitung - Freiwillige begleiten alte und allein stehende Personen bei Krankenhausaufenthalten und Arztbesuchen" in Bochum
Steht ein Krankenhausaufenthalt oder ein Arztbesuch an, fühlen sich gerade allein lebende, alte Menschen oft überfordert und hilflos.
Hier setzt das Modellprojekt "Patientenbegleitung - Freiwillige begleiten alte und allein stehende Personen bei Krankenhausaufenthalten und Arztbesuchen" an.
Gerade aufgrund der Zunahme von chronisch degenerativen Erkrankungen und dem demografischen Wandel wird die Zielgruppe des Projektes immer größer.
Deshalb soll ein neues Engagementprofil alten und allein stehenden Menschen emotionalen Beistand und praktische Hilfen durch speziell ausgebildete, unentgeltlich engagierte "Patientenbegleiter" bieten. Sie helfen Seniorinnen und Senioren
- bei Arztbesuchen,
- dem Übergang vom eigenen Zuhause ins Krankenhaus,
- beim Krankenhausaufenthalt selbst und
- nach dem Aufenthalt beim Einleben zu Hause,
indem sie Unterstützer in Nachbarschaft und Gemeinde einbinden.
Denn der Übergang zwischen den professionellen Systemen von Krankenhaus und Arztpraxis sowie der Lebens- und Alltagswelt der alten Menschen ist besonders kritisch. Diese Überbrückung ist nicht alleine von den Institutionen des Sozialen Dienstes in der Klinik ("Entlassmanagement") und der tätigen Freiwilligen im Krankenhaus (z.B. "Grüne Damen" und "Grüne Herren") zu leisten. Hier ist ein "Bindeglied" als persönliche Bezugsperson von Nöten, die durch das Modellprojekt gestellt werden kann.
Um dies garantieren zu können, erfolgt eine Verankerung der freiwilligen "Patientenbegleiter-Initiative" im Quartier und Lebensumfeld, im Projekt ist dies der Stadtbezirk Bochum-Südwest. In Kooperation mit dem AWO Unterbezirk Ruhr-Mitte soll durch die Anmietung einer Räumlichkeit eine tragende Verbindung zur Alltagswelt der Nutzerinnen und Nutzer und der Quartiersbezug sichergestellt werden. Die AWO wird ebenfalls als Träger für die Fortbildung und Vermittlung der Freiwilligen sowie für die fachliche Projektbegleitung fungieren.
Zusätzlich bemüht sich das Projekt um den Aufbau eines belastbaren Netzwerks, bestehend aus ansässigen Kranken- und Ärztehäusern, Apotheken, Stadtverwaltung, Kirchen, Begegnungsstätten, Wohnanlagen und vielen weiteren mehr. Die Evaluation wird von der Forschungsgesellschaft für Gerontologie (FFG) - einem Institut an der TU Dortmund - durchgeführt.
Gesamtträger des Projektes ist das seit 2002 existierende FoGera (Forschungsinstitut Geragogik) e. V. in Witten. Es befasst sich mit dem Thema "Lernen und Bildung in alternden Gesellschaften". Forschung, Lehre und soziale Praxis haben das Ziel, Organisationen und Personen zu befähigen, durch Bildungsprozesse Lebensqualität im Alter zu verbessern.
An den Personal- und Sachkosten dieses Modellprojekts von 417.944,17 € beteiligt sich die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW mit einem Zuschuss von 373.200 €.
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