Sonderprogramm für Dienste und Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen: „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“

Das Sonderprogramm "Zugänge erhalten - Digitalisierung stärken"
Die aktuellen Schutzmaßnahmen hinsichtlich der Pandemiebekämpfung schränken die sozialen Dienstleitungen der Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen in Teilen erheblich ein. Insbesondere hilfsbedürftige und sozial benachteiligte Personengruppen werden von diesen Einschränkungen und dem Verlust der Angebote stark getroffen. Dem möchte das gestartete Sonderprogramm „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“ ein Ende setzen: Neue, digitale Strukturen der Träger der Freien Wohlfahrtspflege sollen auch in Krisenzeiten die Menschen erreichen und ihnen weiterhin optimale Angebote ermöglichen.

Der Auftakt
Es ist soweit – die ersten Projekte des Sonderprogramms haben ihre Arbeit aufgenommen! Die Bewertungs- und Prüfungsphase der eingereichten Anträge ist abgeschlossen. Die Beschlüsse des Stiftungsrates sind gefasst.
Im Bewerbungszeitraum Mai bis November 2020 wurden 1248 Bewerbungen eingereicht, davon wurden 667 Beiträge zur Förderung positiv beschlossen.
Die antragsstellenden Träger kommen aus den verschiedensten Bereichen: Von Kitas, OGS, Sportvereinen, Jugendtreffs und weiteren Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, über Seniorenheime, bis hin zu Trägern, welche speziell Wohnungs,- oder Arbeitslose, Migranten oder Suchterkranke adressieren.

Der Hintergrund
Die Corona-bedingten Schutzmaßnahmen bedeuteten substantielle Veränderungen für die Dienste und Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen. Durch die Kontaktbeschränkungen wurden gewohnte und etablierte Angebote wie Gruppentreffen, Freizeitangebote, ambulante Betreuungs-, Entlastungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote stark eingeschränkt. Da sich diese Dienstleistungen in den meisten Arbeitsfeldern an unterstützungs- und hilfsbedürftige und/odersozial benachteiligte Personen richten, wurden gerade diese Personengruppen von den aktuellen Schutzmaßnahmen besonders hart getroffen: Kinder und Jugendliche konnten nicht gefördert, ältere Menschen, kranke Menschen und Menschen mit Behinderung nicht besucht und nicht begleitet werden. Folglich wurde deutlich, dass neue, digitale Wege erschaffen werden müssen, um diese Personengruppen in der Pandemie weiterhin zu erreichen. Hier setzt das Sonderprogramm der freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen an: „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“.
Die Ziele
Ziel dieses Förderaufrufs ist, die Träger der Freien Wohlfahrtspflege grundsätzlich, über die Folgen der aktuellen Krisensituationen hinaus, in die Lage zu versetzen, die Chancen der Digitalisierung stärker als bisher zu nutzen und in ihre Arbeit zu integrieren. Dies bezieht sich sowohl auf Arbeitsabläufe innerhalb ihrer Organisationen als auch auf die Arbeit mit den Zielgruppen, ihre Angebote und Dienstleistungen. Damit soll ein wichtiger Impuls für eine nachhaltige Erhöhung der Krisenresilienz und Zukunftsfähigkeit der Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen geleistet werden. Insbesondere Menschen mit Behinderung profitieren dabei von den Möglichkeiten einer barrierefreien Gesellschaft durch Digitalisierung. Digitale Produkte verbessern häufig nicht nur die Lebenssituation für Menschen mit Behinderung, sondern machen eine Teilhabe an der Gesellschaft oftmals erst möglich.
Aktuelle Beispiele
Was genau möchten die bewilligten Träger bewirken? Wie kann der digitale Wandel auch im sozialen Bereich konkret umgesetzt werden? Ideen gibt es viele: Während beispielsweise der Deutsche Kinderschutzverbund OV Köln e.V. neue digitale Angebote realisieren möchte, plant die Psychologische Frauenberatung e.V. das Projekt namens „Frauenbildung ohne Barrieren (FROB) Ein integrativer Bildungsansatz mit digitalen Medien“, in welchem neue mediale Strategien im Bildungsbereich zur Prävention häuslicher Gewalt ausgebaut werden sollen. Die Lebenshilfe Mitte Vest e.V. hingegen fokussiert sich mit dem Projekt „Digitale Kommunikation in der Behindertenhilfe – barrierefrei, vertrauensvoll und datenschutzkonform“ darauf, neue digitale Kommunikationsstrukturen für die virtuelle Begleitung der Klientinnen und ihrer Familie auszubauen.
Alles zu den Projektbeispielen und ihren Vision finden Sie hier:
Weitere Informationen
Abschließend finden Sie unter den beiden genannten Links weitere Hintergrundinformationen zu der Stiftung Wohlfahrtspflege und dem Sonderprogramm sowie den bereits bewilligten Projekten.
Die Präsentation zur Auftaktveranstaltung am 25. Juni 2021
Hier finden Sie die Präsentation der Stiftung Wohlfahrtspflege der Auftaktveranstaltung.
Zudem finden Sie hier die Präsentation der Beispielprojekte:
1. Transferworkshop: Die Schulung von Mitarbeitenden - 22.09.2021
Am 22. September 2021 fand der erste digitale Transfer-Workshop der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW statt. Inhaltlich stand der virtuelle Workshop ganz unter dem Motto "Die Schulung von Mitarbeitenden". Verschiedene Sprecher/innen aus den geförderten Projekten berichteten, wie Mitarbeitende ihrer Einrichtung an die Digitalisierung herangeführt oder weitergebildet werden. Dabei wurden unter anderem Verbesserungshinweise zum Umgang mit Online-Beratungsplattformen diskutiert, verschiedene Methoden zur Steigerung der Digitalkompetenzen vorgestellt und Empfehlungen gegeben, wie die Gestaltung von digitalen Weiterbildungen erfolgreich konzipiert werden kann.
Anbei finden Sie die Präsentationen der fünf Referent/innen.
- Vortrag Elena Fronk - AWO Bezirksverband Niederrhein e.V.
- Vortrag Sebastian Tellers, Berufsbildungszentrum der Kreishandwerkschaft märkischer Kreis e.V.
- Vortrag Ingrid Kahlke-Effenberger & Anke Hirsch - Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V
Zudem finden Sie hier das Programm des Workshops.
2. Transferworkshop: Die Schulung von Zielgruppen - 27.10.2021
Anbei finden Sie die Präsentationen des zweiten Transferworkshops.
3. Transferworkshop: Neue digitale Methoden und Arbeitsformen in der sozialen Arbeit
Am 17. November 2021 fand der dritte digitale Transferworkshop der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW statt. Inhaltlich stand der virtuelle Workshop ganz unter dem Motto "Neue digitale Methoden und Arbeitsformen in der sozialen Arbeit". Dabei stellte die Folkwang Universität der Künste in Zusammenarbeit mit der Katholischen Pflegehilfehilfe e.V. und der Theresia-Albers-Stiftung das Projekt "DemenzDinge" vor. In einem beeindruckenden Vortrag erläuterten die Sprecherinnen anhand von konkreten Beispielen wie Digitalisierung und der soziale Bereich von einander profitieren können.
4. Transferworkshop: Digitalisierung in Kindertagesstätten
Am 05. Januar 2022 fand der vierte digitale Transferworkshop der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW statt. Inhaltlich stand der virtuelle Workshop ganz unter dem Motto "Digitalisierung in Kindertagesstätten - Neue Chancen und Herausforderungen für Träger, Mitarbeitende, Kinder und Eltern".
Dieser Workshop richtete sich vorwiegend an Mitarbeitende aus Kindertagesstätten. In verschiedenen Sessions wurden Herausforderungen, Probleme, Voraussetzungen und Notwendigkeiten, welche den Teilnehmenden auf dem Weg zur Digitalisierung, identifiziert und näher beleuchtet.
Anbei finden Sie die Präsentationen der Vortragenden:
- Präsentation von Frau Dorothee Büchle (Evangelischer Kindergartenverband Hattingen-Witten) zur Arbeitsgruppe "Digitalisierung auf Trägerebene
- Präsentation von Herrn Gerrit Hermans (Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V.) zur Arbeitsgruppe "Digitalisierung als neue Chance für Kommunikation und Kooperation mit Eltern"
- Präsentation von Frau Ulrike Rubruck (FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH Region Köln RheinBerg) zur Arbeitsgruppe "Digitalisierung im Kita-Betrieb: Das Betreuungspersonal mitnehmen und qualifizieren
- Präsentation von Herrn Ralf Hoffmann (DRK Kreisverband Herford-Stadt e.V.) zur Arbeitsgruppe "Digitale Medien und Arbeitsformen in der Arbeit mit Kindern"
5. Transferworkshop: Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe
Am 09. Februar 2022 fand der fünfte digitale Transferworkshop der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW statt. Inhaltlich stand der virtuelle Workshop ganz unter dem Motto "Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe".
In verschiedenen Sessions wurden Herausforderungen, Probleme, Voraussetzungen und Notwendigkeiten, welche den Teilnehmenden auf dem Weg zur Digitalisierung, identifiziert und näher beleuchtet.
Anbei finden Sie die Präsentationen der Vortragenden:
- Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe - Wie sich der Alltag einer Organisation verändert
- Fit for future - Zugänge für benachteiligte Kinder und Jugendliche langfristig sichern (Daniel Könen & Lars Gippert)
- Durch Digitalisierung die Jugendverbandsarbeit in die Zukunft führen - die Internetplattform der Jugendwerke NRW
- Sicher und Selbstbestimmt die Anforderungen der Digitalisierung im Alltag meistern - Medienpädagogische Angebote in der ambulanten, teilstationären und stationären Jugendhilfe
- Digitale Didaktik und hybrides Lernen - neue Anforderungen für Dozierende, Mitarbeitende und Teilnehmende am Beispiel eines Jugend- und Familienbildungswerkes
6. Transferworkshop zum Thema "Unterstützung für Menschen mit Behinderung"
Am 23.02 fand der sechste digitale Transferworkshop des Sonderprogramms "Zugänge erhalten - Digitalisierung stärken" statt. Das Thema des Workshops lautete "Unterstützung für Menschen mit Behinderung". Anbei finden Sie die Präsentationen der Vortragenden des Workshops:
7. Transferworkshop: Digitalisierung im Handlungsfeld Arbeit
Am 16.03. fand der achte digitale Transferworkshop des Sonderprogramms "Zugänge erhalten - Digitalisierung stärken" statt. Das Thema des Workshops lautete "Digitalisierung im Handlungsfeld Arbeit". Anbei finden Sie die Präsentationen der Vortragenden des Workshops:
- Digitalisierungsprozesse in Sozialunternehmen mit Schwerpunkt Arbeitsmarktdienstleistungen
- Digital-Curriculare-Umsetzung der generalistischen Pflegeausbildung
- Das Video- und informationspädagogische Studio als digitales Element in der arbeitsmarktbezogenen Zukunftsorientierung
- Talentkarte und Tüftelbox - digital gestützte Berufsorientierung für Jugendliche
- Digitale Beratung und digitales Lernen in Arbeitsmarktmaßnahmen
8. Transferworkshop: Digitalisierung im Bereich des Themenfeldes Beratungsangebote
Am 06.04 fand der neunte digitale Transferworkshop des Sonderprogramms "Zugänge erhalten - Digitalisierung stärken" statt. Das Thema des Workshops lautete "Digitalisierung im Handlungsfeld Beratungsangebot". Anbei finden Sie die Präsentationen der Vortragenden des Workshops:
- Wandel (be-)greifbar machen - Handlungsfelder sozialer Arbeit digital optimieren (Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln e.V.)
- Generationsübergreifende Digitalisierung im Sozialbau - Digitales Hochhaus (Evangelische Versöhnungskirchengemeinde Iserlohn)
- Digitale Teilhabe für Wohnungslose im Netz (Vringstreff e.V.)
- Jederzeit nah bei den hilfesuchenden Frauen und Mädchen sein und schnelle Handlungsfähigkeit sicherstellen - digital und analog! (Frauenforum im Kreis Unna)
9. Transferworkshop: Digitalisierung in der Pflege
Am 27.04 fand der siebte digitale Transferworkshop des Sonderprogramms "Zugänge erhalten - Digitalisierung stärken" statt. Das Thema des Workshops lautete "Digitalisierung in der Pflege". Anbei finden Sie die Präsentationen der Vortragenden des Workshops:
- „Möglichkeiten, Chancen und Grenzen der Digitalisierung der Pflege aus der Sicht der Krankenkassen“, Verband der Ersatzkassen NRW, Dirk Ruiss
- „Digitalisierung der Lebenspraxis in der ambulanten Pflege", Caritasverband für den Kreis Soest e.V., Lutz Gmel
- „Tante Laura – Digitale Teilhabe für demenziell erkrankte Menschen ermöglichen", AWO Bezirk Westliches Westfalen e.V., Uwe Hildebrand/Jörg Richard
- Krisenresilienz durch Digitalisierung im Sozialkaufhaus (Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Ibbenbüren), Stefan Klostermann
- „Erweiterung sozialer Teilhabe durch Telerobotik in der Pflege“, St.Gereon Seniorendienste gGmbH, Melanie Jordans
- "Jakobi...beweg dich - digitale Gesundheitsförderung in der stationären Pflege", Jakobi Altenzentrum gGmbH, Perthes-Stiftung, Silke Beernink und Astrid Stukenbrock
Policy Briefs 2022 - Handlungsempfehlungen an die Politik und Kostenträger
- Policy Brief zum Handlungsfeld Kindertageseinrichtungen
- Policy Brief zum Handlungsfeld Kinder- und Jugendhilfe
- Policy Brief zum Handlungsfeld "Soziale Beratung".
- Policy Brief zum Handlungsfeld "Arbeit"
- Policy Brief zum Handlungsfeld "Eingliederungshilfe"
- Policy Brief zum Handlungsfeld "Pflege"
Die Stiftung Wohlfahrtspflege auf der REHACARE 2022
Vom 13. bis zum 16. September 2022 fand die diesjährige REHACARE, die weltweit größte Fachmesse für Rehabilitation und Pflege mit allen wichtigen Unternehmen der Branche, im Messezentrum Düsseldorf statt. Die Stiftung Wohlfahrtspflege war nicht nur mit einem Stand vertreten, sondern präsentierte gemeinsam mit der wissenschaftlichen Begleitung sowie mit zwei geförderten Modellvorhaben das Sonderprogramm. Anbei finden Sie die Präsentationen der beiden vortragenden Modellprojekte.
- AWO Niederrhein e.V.: Präsentation des Projekts "Transformation erleben - Digitalisierung passgenau gestalten"
- Lebenshilfe Brakel: Präsentation des Projekts "#ROOKIE - sei digital!"
Liste zu interessanten digitalen Tools & Internetseiten
Hier finden Sie eine Liste mit möglichen digitalen Tools und hilfreichen Internetseiten.
Auflistung aller Projekte der Caritas Diözese Köln
Projekte caritativer Träger im Erzbistum Köln im Sonderprogramm der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW
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Wissenschaftliche Evaluation des Sonderprogramms: Durchführung der Umfragen
Das Sonderprogramm „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“ wird seit Januar 2022 von der Hochschule Düsseldorf wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW möchte mit dieser Evaluation, die gebündelten Erfahrungen der rund 660 Projekte zusammenfassend darstellen sowie bestehendes Wissen und Weiterbildungsbedarfe aufzeigen und somit zur nachhaltigen Planung und Verstetigung der Digitalisierung in der Sozialen Arbeit beitragen. Im Rahmen dieser Evaluation führt die Hochschule Düsseldorf aktuell Online-Befragungen der Projekte durch. Die Stiftung bittet alle geförderten Projekte an den Umfragen teilzunehmen.
Alles Weitere zur Online-Umfrage finden Sie hier.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne direkt an die Hochschule unter ezedis.soz-kult(at)hs-duesseldorf.de.