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trauriges Kind liegt in einer Hängematte

Modellprojekt „Gemeinsam gewinnen – Aufbau einer bürgerschaftlich engagierten Unterstützungsstruktur zur Inklusion von Mädchen und Jungen in Hauptschulen“

Viele Mädchen und Jungen in prekären Lebenslagen (zum Teil mit Einwanderungshintergrund und häufig aus bildungsfernen Familien stammend) besuchen nach aktuellen Untersuchungen Hauptschulen. Den Kindern mangelt es häufig an Förderung und Vorbildern, sie fühlen sich schon sehr früh für ihr ganzes Leben benachteiligt. Genau da will das vom AWO Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. ins Leben gerufene Modellprojekt "Gemeinsam gewinnen - Aufbau einer bürgerschaftlich engagierten Unterstützungsstruktur zur Inklusion von Mädchen und Jungen in Hauptschulen" gegensteuern.

Tatsächlich sind die Startbedingungen für die Betroffenen schwierig: Der Bildungsbericht 2010 von Bund und Ländern sagt etwa, dass Hauptschüler kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Jeder zweite mit Abschluss landet nach dem Schulabgang zunächst in einer "Warteschleife" wie Bildungsmaßnahmen. Von den Hauptschülern ohne Abschluss sind dies mehr als drei Viertel.

Um Hauptschülern Möglichkeiten für eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen und beruflichen Leben zu eröffnen, startet der AWO Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. in der Stadt Bielefeld nunmehr das dreijährige Modellprojekt. Ziel ist es, zusammen mit interessierten Hauptschulen bürgerschaftliche Netzwerke zur Stärkung und Förderung der Hauptschüler aufzubauen und zu erproben. Dazu sollen Freiwillige durch die Freiwilligenakademie Ostwestfalen-Lippe als Unterstützer gewonnen und besonders qualifiziert werden.

Gemeinsam sollen auf dieser Basis Themen aufgegriffen und bearbeitet werden, die die Hauptschüler besonders berühren: Gesundheit, Ernährung, Freizeit, Bewegung, Bildung, Ich-Stärkung, Berufswahl und -vorbereitung, Sport, Politik und Beteiligung oder Umweltschutz. Über diese Arbeit sollen sie mehr Selbstvertrauen und Zuversicht gewinnen.

Das Projekt zielt darauf ab, dass die beteiligten Hauptschulen das Angebot dauerhaft selbst übernehmen können. Deshalb soll während der Modellphase ein Praxishandbuch entstehen, das Schulen oder Trägern der Schulsozialarbeit später zur Verfügung steht.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Schulentwicklung und der Schließung vieler Hauptschulen können auch interessierte Gesamtschulen an dem Modellprojekt teilnehmen.

Das mit Gesamtausgaben von 223.431 € bezifferte Projekt fördert die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW mit 178.600 €.

Weitere Informationen zum Projekt können bei dem AWO Bezirksverband Ostwestfalen-Lippe e.V. eingeholt werden.