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Zwei Menschen mit Behinderung sitzen mit einer Gitarre unter einem Baum

Modellprojekt „DASpo – Durch Assistenz zu mehr Sport“

Im Rahmen des auf drei Jahre angelegten Modellprojektes möchte die FIBS gGmbH – Forschungseinrichtung für Inklusion durch Bewegung und Sport untersuchen, welche Modelle der Assistenz im Sport angewendet werden bzw. angewendet werden könnten, um Menschen mit Behinderung und sogenanntem Hilfebedarf Zugang zu und die Teilhabe an Bewegungs- und Sportangeboten zu ermöglichen. Hierzu existieren bisher keine umfassenden und differenzierten Analysen – erst recht nicht in Bezug auf die strukturellen Rahmenbedingungen in NRW. Bisher ist in weiten Teilen unklar, welche Formen der Assistenz prinzipiell bereits bestehen, inwiefern sie sich auf den Bewegungs- und Sportkontext von Menschen mit Behinderungen übertragen lassen und ob es ggf. Modifikationen solcher Unterstützungssysteme bedarf.

Der Fokus der Studie richtet sich zum einen auf Menschen mit Behinderung, die bereits Sozialleistungen auf Basis der Sozialgesetzbücher erhalten, um an dem Lebensbereich Freizeit, hier insbesondere dem Sport, teilzuhaben oder dieses anstreben, sofern sie einen Anspruch darauf haben. Dabei ist noch eine Unterscheidung in der Form der Leistungsfinanzierung, sei es als Sachleistung oder 'Persönliches Budget', zu beachten. Zum anderen sollen die Personen der 'Selbstzahler' erfasst werden, die beispielsweise Assistenzleistungen aus eigenen finanziellen Ressourcen als direkter 'Kunde' einkaufen oder durch freiwilliges Engagement unterstützt werden.

Die Stichprobe wird somit aus einer vielfältigen Zielgruppe von Menschen mit Behinderung und sog. Hilfebedarf bestehen, so dass Aussagen zum Assistenzbedarf in unterschiedlichen Wohn- und Lebensbereichen getroffen werden können. Dies bezieht sich z.B. auf Altersstruktur, Geschlechterverteilung, Wohn- und Arbeitsumfeld und Form der Beeinträchtigung.

Das System 'Sport' wird im Sinne einer strukturellen Analyse ebenfalls einbezogen, um das Thema Assistenzmodelle auch von dieser Seite zu beleuchten und einzubinden. Von der Sportseite verspricht sich das Projekt einen bedeutsamen, da ergänzenden Blickwinkel auf die Thematik 'Assistenz' und damit einhergehende Aspekte wie notwendige Inhalte und Formen einer Assistenz.

Auf Grundlage der Erkenntnisse lassen sich sozialpolitisch, rechtlich, pädagogisch und sportpraktisch fundierte Handlungsempfehlungen formulieren.

Die gewonnenen Ergebnisse sollen zusammengefasst, dargestellt und in Handlungsempfehlungen umgesetzt werden. Hierbei wird sowohl auf den nutzerorientierten Bereich (Menschen mit Behinderung und Anbieter von Sport- und Bewegungsangeboten) als auch auf das System der Behindertenhilfe (unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlagen) und des Sports eingegangen. Mögliche Ergänzungen, Anpassungen und ggf. Weiterentwicklungen der bereits bestehenden Assistenzmodelle sollen aufgezeigt werden.

Die Ergebnisse sollen u.a. auf einer Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und ein Handlungsleitfaden als Manual in der Schriftenreihe des FIBS' veröffentlicht werden.

Die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW fördert das Projekt mit 275.300,- €.

Bei der FIBS gGmbH – Forschungseinrichtung für Inklusion durch Bewegung und Sport können Sie weitere Informationen zum Projekt einholen.