Modellprojekt "Demenzarbeit bei geistiger Behinderung - Maßnahmen zur Begleitung und Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz"
Auch Menschen mit einer geistigen Behinderung erreichen ein höheres Lebensalter, wie es ebenso bei Menschen ohne Behinderung anzufinden ist. Da aber mit zunehmendem Lebensalter das Risiko an einer Demenz zu erkranken steigt, werden in den kommenden Jahren auch immer mehr Menschen mit einer geistigen Behinderung von demenziellen Erkrankungen betroffen sein. In Deutschland fehlen jedoch vielerorts Experten und Versorgungsstrukturen für demenzkranke Menschen mit geistiger Behinderung, die eine frühe Diagnose und eine angemessene Versorgung von Demenzkranken mit geistiger Behinderung gewährleisten können. Praktische Erfahrungen zeigen, dass Erkenntnisse aus der Demenzforschung nicht uneingeschränkt auf Menschen mit einer geistigen Behinderung übertragen werden können, sondern dass eine Adaptation und Entwicklung von Konzepten zur bedürfnisorientierten Versorgung in allen Stadien der Erkrankung dringend notwendig ist.
Im Rahmen des dreijährigen Modellprojektes "Demenzarbeit bei geistiger Behinderung" der Theodor Fliedner Stiftung und der Diakonie Michaelshoven als Kooperationspartner sollen erstmalig in Nordrhein-Westfalen demenzspezifische Konzepte zur Versorgung von Menschen mit einer geistigen Behinderung entwickelt, in der Praxis erprobt und mit standardisierten wissenschaftlichen Methoden evaluiert werden. Es ist zu erwarten, dass auf wissenschaftlicher Basis beruhend wichtige Impulse zur Verbesserung der Versorgung und Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung und Demenz geliefert werden.
Vorgesehen ist, die Ergebnisse als Dokumentationsband zusammenzufassen und zu veröffentlichen, die Ergebnisse in Fachzeitschriften zu publizieren und auf wissenschaftlichen Kongressen vorzustellen. Darüber hinaus sollen zwei Fachtagungen zum Thema "Geistige Behinderung und Demenz" stattfinden. Auch diese Ergebnisse sollen veröffentlicht werden.
Das Projekt wird von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW mit 578.600 € gefördert.
Weitere Informationen zum Projekt können bei der Theodor Fliedner Stiftung erfragt werden.