Modellprojekt "Lernen für das Leben – das eigene und das von Personen mit Unterstützungsbedarf.“
Projektträger
Alters-Institut. Das Zentrum für Versorgungsforschung und Geragogik gGmbH
Projektpartner
Institut Arbeit und Technik, Ruhr-Universität Bochum
Zusammenarbeit
Ev. Johanneswerk, Sozialwerk St. Georg, Westfalenfleiß GmbH, Landschaftsverband Rheinland, Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen, Arbeitskreis der Leitungen von Berufskollegs in NRW, Ev. Perthes-Stiftung e.V., Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Stiftung Wohlfahrtspflege NRW
Fokussiertes Problem
Die Haltung professioneller Fachkräfte ist bedingt durch veraltete Deutungsmuster und eigener subjektiver Alltagstheorien determiniert und weniger durch aktuelles Fachwissen beeinflusst. Daraus resultieren die Phänomene, die die Soziologie als "totale Institution" beschreibt. Heutige institutionelle Strukturen prägen damit den Alltag von Menschen mit Behinderungen, Auszubildende werden nachhaltig von der gängigen Praxis geprägt - ein notwendiger Kulturwandel stellt eine enorme Herausforderung dar.
Projektziele
Personen, die durch Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger in ihrem Alltag unterstützt und begleitet werden, erleben diese Unterstützung und Begleitung stets konstruktiv in ihrem personalen Sinne. Sie werden insbesondere ermutigt, ihre Potentiale zu entfalten und erhalten eine Unterstützung dabei, behinderungsbedingte Barrieren zu überwinden. Auszubildende der Heilerziehungspflege sind nach der praktischen Ausbildung befähigt, situative Entscheidungen im Sinne der Menschen, die sie in ihrem Alltag begleiten, zu treffen. Sie haben eine hohe Reflexionskompetenz und können zwischen ihren eigenen Bedürfnissen, denen der Institution und die der Menschen, die sie in ihrem Alltag begleiten, unterscheiden. Die Ausbildenden der Schulen und der Einrichtungen nutzen ein im Projekt entwickeltes Instrumentarium und begleiten die Auszubildenden verlässlich auf dem Prozess zur verantwortlichen Berufsausübung im Sinne der Menschen, die sie in ihrem Alltag begleiten.
Maßnahmen
In Arbeitsgruppen sollen Rahmenvereinbarungen für die fachpraktische Ausbildung in der Heilerziehungspflege entwickelt werden. Diese werden im Rahmen des Projektes praktisch erprobt und evaluiert. Für eine breite Zustimmung und Umsetzung ist eine Vielfalt an Trägern aus allen Kernbereichen der Freien Wohlfahrtspflege NRW an dem Projekt aktiv beteiligt.
Wirkung
Von den Ergebnissen wird die Gesamtheit der Behindertenhilfe-Einrichtungen profitieren können. Dieses Projekt erscheint als ein notwendiger Mosaikstein in der schrittweisen Weiterentwicklung der Behindertenhilfe, aber auch der ganzen Gesellschaft, hin zu einer offenen Gesellschaft, in der Menschen mit und ohne Behinderung gleichwertig Teilhabe ermöglicht wird.