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Tanzende Menschen auf einem Festtrauriges Kind liegt in einer HängematteÄltere Frau sitzt an einem TeichZwei Menschen mit Behinderung sitzen mit einer Gitarre unter einem BaumMenschen mit Behinderung bei einer Probe

Abschlussveranstaltung

Rund 50 Teilnehmende waren im Düsseldorfer Landtag live bei der Abschlussveranstaltung dabei, über 200 haben sie online im Stream verfolgt. (Den Link zum Video der Veranstaltung finden Sie unten.) Das Sonderprogramm "Zugänge erhalten - Digitalisierung stärken" ist während der Corona-Pandemie gestartet. Die Pandemie hat auch im Bereich Soziale Arbeit wie ein Brennglas gewirkt und Versäumnisse der Vergangenheit im Bereich Digitalisierung offenbart. Mithilfe des Sonderprogramms konnten viele Einrichtungen nicht nur während des Lockdowns Zugänge erhalten und den Anschluss an die Digitalisierung schaffen, sondern sich auch nachhaltig für die Zukunft aufstellen.

Zum Abschluss hat die Stiftung Wohlfahrtspflege Zielsetzung, Konzeption und Ablauf des Sonderprogramms noch einmal zusammengestellt.

Ingrid Kahlke-Effenberger vom Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln, Sabine Rupp vom Vringstreff in Köln, Maike Eyring von Die Kette in Bergisch Gladbach und Ralf Hoffmann vom DRK in Herford berichten aus ihren Projekten.

 

Mehr als nur Technik
Ausdrücklich ging das Programm weit über die rein technische digitale Ausstattung hinaus. Es sind digitale Tools und neue Konzepte entwickelt und eingesetzt worden, die das Arbeiten langfristig auch ohne pandemisch bedingte Einschränkungen erleichtern. So sind in den drei DRK-Kitas in Herford beispielsweise I-Pads, Kameras und Mikrophone angeschafft worden. Viel wesentlicher findet Geschäftsführer und Kitaleiter Ralf Hoffmann allerdings, dass man sich mit den Kitas als Bildungspartner im Kontext digitaler Transformation positionieren konnte. Ein Konzept des Bildungsministeriums sieht Digitalisierung auch für den Kita-Bereich vor, aber „vor der Förderung war das ein Papier. Jetzt haben wir die Mittel und konnten ein Übungsfeld etablieren“, sagt Hoffmann, „Tablets sind in der Kita heute Werkzeug und kein Spielzeug“. Jetzt nehmen zum Beispiel Großeltern Geschichten aus ihrer Kindheit auf eine Tonie-Figur auf, die dann in der Gruppe abgespielt wird.

Zielgruppen im Fokus
Mit Hilfe des Sonderprogramms konnten bestimmte Zielgruppen besser erreicht werden, für andere wurde die digitale Teilhabe, die heute Teil der gesellschaftlichen Teilhabe ist, überhaupt erst ermöglicht. So berichtet Sabine Rupp vom Vringstreff, der sich in Köln um Wohnungslose kümmert, dass Vereinsamung auf der Straße im digitalen Kontext ein Stück weit überwunden werden kann. Der Vringstreff hat Wohnungslose fit gemacht im Umgang mit Smartphones und dem Internet. Sie erzählt von einer Frau, die einen Kontakt aus Schulzeiten wiedergefunden hat, weil sie nach dem Besuch der digitalen Lernwerkstatt wusste, wie das funktioniert. Britta Buschfeld vom Frauenforum Unna erzählt, dass sich dank neuer Formate jetzt auch Klientinnen melden, die vorher den Weg eher nicht zur Beratungsstelle gefunden haben. Dazu gehören junge digital-affine Frauen ebenso wie Akademikerinnen oder Berufstätige, für die die Hemmschwelle persönlich in eine Beratungsstelle zu gehen größer zu sein scheint, als eine Online- Beratung in Anspruch zu nehmen. Buschfeld betont wie wichtig im Verlauf des Projektes auch externe Unterstützung war. „Wir hatten eine Ansprechpartnerin, die sich um alle Sorgen gekümmert hat – von ‚der Bildschirm geht nicht an‘ bis zu Tipps zum Thema Datenschutz. Das war extrem wertvoll.“

Mitarbeitende eng eingebunden
Das Sonderprogramm „Zugänge erhalten – Digitalisierung stärken“ hat mit der Projektförderung neue Arbeitsabläufe und Veränderungen von Zuständigkeiten angestoßen und so tiefgreifende Effekte auf Unternehmenskulturen. „Das war für uns ein echter Quantensprung“, erzählt Ingrid Kahlke-Effenberger vom Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln. 16 Verbände haben hier daran gearbeitet, in der Digitalisierung nach vorne zu kommen. Nicht nur die einzelnen Verbände, auch die Mitarbeiter standen jeweils an unterschiedlichen Stellen, was das Thema Digitalisierung betrifft. Die Mitarbeiter haben am Ende neue Formate entwickelt, die auch nach Corona bleiben, und viel Sicherheit im Umgang mit digitalen Medien gewonnen. Auch beim Frauenforum Unna sind inzwischen verschiedene Formen der Zusammenarbeit etabliert, digitale Möglichkeiten lassen sich oft besser mit Teilzeitarbeit oder Homeoffice umsetzen.